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Kollegen unterstützen Kollegen

Auch wenn es mal schwierig wird, bist du nicht allein: Dafür sorgt unser Programm "Kollegen unterstützen Kollegen".

Mitarbeitende der Kinderheilstätte sind unter Umständen mit belastenden oder traumatisierenden Ereignissen konfrontiert, die ihre psychische Gesundheit und ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen können. Hilfe und Unterstützung leistet in einer solchen Situation die kollegiale Nachsorge. 

Kollegiale Nachsorge - was ist das?

Wer im Arbeitsalltag mit Extremereignissen konfrontiert wird, hat möglicherweise noch lang damit zu tun. Extreme Situationen können auch Mitarbeitende mit langer Berufserfahrung belasten und die normalen Bewältigungsstrategien überfordern. Diese Extremsituationen können für jeden Einzelnen anders aussehen, je nachdem, wie er oder sie die Situation wahrnimmt und bewertet. Die Folge können psychische oder physische Auswirkungen sein, die direkt nach dem Erlebten auftreten oder sich erst nach einiger Zeit bemerkbar machen - von Angst, Trauer, Schuldgefühlen, Wut oder Depressionen bis zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Herzrasen oder Magenbeschwerden. 

Um Extremsituationen zu begegnen und ihre Folgen für die Betroffenen abzuwenden, gibt es das Projekt "Kollegiale Nachsorge". Kollegiale Nachsorge ist eine Form der psychosozialen Ersten Hilfe. Sie wird von Kolleginnen und Kollegen durchgeführt, die für diese Aufgabe speziell geschult sind und ist von der Berufsgenossenschaft anerkannt. 

Die kollegiale Nachsorge hat folgende Ziele:

  • Den Betroffenen schnell und freiwillig Orientierung und Sicherheit anbieten
  • Helfen, akute Stressreaktionen zu reduzieren
  • Bei Bedarf weitere Hilfsangebote vermitteln
  • Unterstützung bei der Bewältigung von Stress und Trauma bieten

Die kollegiale Nachsorge findet möglichst innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Extremereignis statt. Wir führen eins oder mehrere Gespräche mit den Betroffenen. All diese Gespräche folgen einem strukturierten Ablauf, der folgende Elemente umfasst: 

  • Begrüßung und Einführung
  • Information über das Ziel und den Ablauf der Nachsorge
  • Klärung von Fragen und Erwartungen
  • Ermutigung zum Austausch über das Erlebte
  • Vermittlung von Informationen über typische Stressreaktionen und Bewältigungsstrategien
  • Bei Bedarf: Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten
  • Abschluss und Verabschiedung

Kollegiale Nachsorge ist keine Therapie oder Behandlung. Sie ist auch nicht für die Lösung von Konflikten zwischen Mitarbeitenden zuständig. Sie ist eine vorbeugende Maßnahme, die Betroffenen helfen soll, nach belastenden Ereignissen in ihren Alltag zurückzukehren. 

Welche Vorteile hat die kollegiale Nachsorge?

Die kollegiale Nachsorge ist eine wichtige Maßnahme zur Förderung der psychischen Gesundheit, der Resilienz, der Arbeitszufriedenheit und der  Fachkräftebindung in unserer Einrichtung. Denn wir müssen oft mit kritischen Situationen umgehen, die das Personal stark fordern können. 

  • Sie stärkt das Vertrauen und den Zusammenhalt im Team
  • Sie fördert die Selbstfürsorge und die gegenseitige Unterstützung
  • Sie senkt das Risiko für langfristige psychische Folgen wie Burnout oder Posttraumatische Belastungsstörung
  • Sie erhöht die Motivation und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter

Wer ist das Team der kollegialen Nachsorge?

Unser Team besteht aus Fachkräften aus allen Bereichen der Kinderheilstätte. Wir haben eine spezielle Schulung zur Durchführung der kollegialen Nachsorge absolviert. Wir unterliegen der Schweigepflicht und respektieren die Privatsphäre der Mitarbeiter.

Wie kann ich kollegiale Nachsorge in Anspruch nehmen?

Wenn du ein Extremereignis erlebt oder beobachtet hast und Unterstützung benötigst, kannst du dich jederzeit an uns wenden! Wir vermitteln dich auf Wunsch auch gern an bestimmte Teammitglieder weiter. Übrigens: Die Kollegiale Nachsorge ist von der BG anerkannt!

Eure Ansprechpartner:innen

Yannick Thier

Wohngruppe Makalu

Linda Schröer

Maximilian-Kolbe-Schule